Mittwoch, 6. Juni 2018

Tourplan steht.

Nach ungezählten Buchungen und Stornierungen und Routenplanungen, die dann doch wieder angeändert werden mussten, weil entweder keine Unterkunft am Zielort verfügbar war oder das Navi - Tool für die 300 km - Tagestour plötzlich 12 Stunden veranschlagte, da zwei Fährfahrten einzurechnen sind, stehen nun alle Touren und Übernachtungen. Hat einige lange Abende gekostet, aber es soll ja unterwegs keine unliebsamen Überraschungen geben. 😉

Start ist der 23.06.2018, vermutlich gegen Mittag in Richtung Prag. Wer also Lust hat auf einen Ausflug in die Stadt der 1000 Türme ist gern eingeladen, mich zu begleiten.

Von Prag geht es dann am Sonntag nach Breslau in Polen. Auf der Tour werde ich von einem lieben Kollegen aus Prag begleitet, bei dem Ich auch in Prag übernachten darf. Danke Petr!!

Von Breslau dann nach Bromberg (Bydgoszcz), auch in Polen.
Spannend wird es dann, wenn es am Dienstag dann nach Kaliningrad geht. Bin schon gespannt, was mich (und meine Harley) an der russischen Grenze alles so erwartet. Mit Visa, extra Versicherungsnachweis und leise gedrehtem Auspuff werde ich hoffentlich erstmals in Russland einreisen dürfen.

Von Kaliningrad geht es dann am Mittwoch dem 27.06. über die kurisch Nehrung, ein faszinierender Küstenstreifen mit einer der höchsten Wanderdünen Europas, nach Siauliai (Litauen), wo ich den Hügel der Kreuze besichtigen möchte. 200.000 Kreuze sollen sich dort befinden.

Am nächsten Tag geht es dann nach Riga (Lettland). Soll eine sehr schöne und moderne Stadt sein, ich lass mich überraschen.

Von Riga dann in das 5. Land meiner Tour, nach Tallinn (Estland). Eine der besterhaltensten mittelalterlichen Verteidigungsanlagen Europas soll hier zu besichtigen sein.

Am 30.06. geht es dann erneut über die russische Grenze nach St. Petersburg. Mein erster Stop für zwei Übernachtungen, da ich diese Stadt gern intensiver anscheuen und erleben möchte.

Weiter nach Finnland, meine 9. Grenzüberquerung, und hier vorbei an unzähligen Seen nach Ristiina.
Vom Landesinneren wieder geradewegs an die Küste nach Kokkola und weiter nach Rovaniemi, der Hauptstadt der finnischen Region Lappland. Hier werde ich dann erstmals den Polarkreis überqueren.
Mein Motorrad hat das eventuell schon erlebt, da es aus Alaska importiert wurde und Alaska bekanntlich auch entsprechend nördlich im Polarkreis liegt.

Meine mittlerweile 12. Tagestour wird mich ans nördliche Ende Finnlands bringen, nach Kaamanen, von wo aus ich dann am 06.07. die norwegische Grenze Richtung Nordkap nach Midnattsol überqueren werde.

Midnattsol ist ein Camping Platz, ca. 15 km vom Nordkap entfernt. Ich hoffe, ganz zeitig am Samstag von da aus zur nördlichsten Spitze Europas zu kommen, um so viele Eindrücke wie möglich von den Naturgewalten und den Lichtspielen zu erleben. Hier wird auch Halbzeit meiner Reise sein. Ab da geht´s wieder Richtung Süden.
Entlang der norwegischen Küste nach Storeng. Da es nun zu dieser Zeit nicht wirklich dunkel wird bin ich schon gespannt, wie ich mit diesem ungewohnten Rhythmus klar kommen werde. Immer Sonne, das wird interessant.

Nächste Station wird Tromso, eine bekannte Anlaufstation der Hurtigruten und größte Stadt Norwegens. Aufgrund der Lage am Golfstrom soll das Klima in Tromso viel milder sein als im Rest des Landes. Könnte ganz angenehm sein, sich mal etwas aufzuwärmen. Hier werde ich auch meinen zweiten längeren Stop einlegen. Zwei Übernachtungen (bei durchgehend Tageslicht) sollten reichen, um die Sehenswürdigkeiten und den Charm der Stadt kennen zu lernen.

Nun wird es etwas aufregender, da die nächste Tagestour auf die Lofoten führt und auch meine erste und längste Fährfahrt der Reise beinhaltet. Da ich echt schnell seekrank werde ist die Vorfreude auf diesen Abschnitt überschaubar. Aber in Norwegen gewesen zu sein ohne Besuch der Lofoten, der berühmtesten Inselkette der Nordmeerküste, wäre für mich keine Alternative. Also werden wohl ein paar Reisetabletten herhalten müssen. Dverberg nennt sich der kleine Hafenort, in dem ich meine Lofotenübernachtung geplant habe. Eigentlich wollte ich Richtung Süden die gesamten Lofoteinseln befahren, aber leider ist das mit den Unterkünften nicht so einfach, und so habe ich mich entschieden, nach dem Besuch einiger nördlicher Lofoteninsel wieder aufs Festland zu wechseln nach Sorkill. Einem Ort, der anscheinend nur aus einem Campingplatz besteht. Hier hab ich mir in eine Hütte ein Zimmer mit Meerblick gebucht. 53€ die Nacht ohne Frühstück und Aufpreis für Bettwäsche und Handtücher ist sportlich, für norwegische Verhältnisse aber echt ein Schnäppchen.

Der nächste Tag, der 12.07. wird mich vorbei an Bodo auf die berühmte Küstenstraße Fv 17 bringen. Diese 600 km lange Strecke entlang der zerklüfteten Küste werde ich die nächsten Tage erleben. In Glomfjord ist ein weiterer Stop geplant. Auf der Fahrt dorthin werde ich Saltstraumen passieren mit dem größten Malstrom der Welt.

Auf der FV 17 werde ich dann  noch in Alstahaug und in Namdalsaid übernachten, bevor ich Trondheim erreiche. Nach der Tour entlang der Küste durch winzigste Ortschaften werde ich hier wohl etwas mehr Trubel erleben. Bei 30000 Studenten in der Stadt sollte schon was los sein.

Nach einer Übernachtung in Myklebostad kommt dann am 17.07. ein Highlight, auf das ich mich schon riesig freue, die Trollstigen. Eine Bergstraße, die sich in 11 Haarnadelkurven und 12% Steigung teilweise direkt in den Berg gehauen nach oben / unten schlängelt. Und gleich danach noch vor der nächsten Station in Hellesylt habe ich noch eine Fahrt über den Geirangerfjord vorgesehen. Mal schauen, ob das zeitlich passt.

Von Hellesylt, direkt am Geirangerfjord gelegen geht es dann nach Borgund, allerdings liegt auf der Strecke noch eine weitere Attraktion, die Stabkirche von Urnes. Auch auf der Strecke aber nicht dem direkten Weg liegt auch der längste Straßentunnel der Welt. Mit 24,5 km den Lardalstunnel für Motorradfahrer nichts Besonderes. Ich habe aber gelesen, dass im Tunnel große, blau beleuchtete Hallen sein sollen, und auf die bin ich schon gespannt.

Von Borgund geht es dann quer durchs Land auf die andere Seite nach Oslo, wo der letzte längere Stopp vorgesehen ist. Zwei Tage Oslo erleben, die Hauptstadt Norwegens, wird bestimmt auch eine Menge Eindrücke hinterlassen, nachdem die Tage zuvor doch von Natur und Ruhe geprägt sein werden.

Am 21.07.  geht es dann gleich in die nächste Großstadt und seit langem wieder mal über eine Grenze in das 8. Land meiner Reise, nach Göteborg in Schweden. Meine einzige Station in Schweden, denn schon am nächsten Tag wird die nächste Grenze passiert und es geht ins vorletzte Land, nach Kopenhagen in Dänemark. Die Öresundbrücke ist dabei ein Muss!

Die vorletzte Übernachtung auf meiner Tour wird dann im letzten und 11. Land sein, in Hamburg, Deutschland. Da ich Hamburg sehr mag und auch die Menschen dort bei meinen bisherigen Besuchen immer als sehr freundlich und offen erlebt habe, freue ich mich auf diesen Stopp sehr. Und dann kommt am 24.07. der vorletzte Ritt von Hamburg nach Kassel, wo ich wie schon bei meinem ersten Stopp in Prag bei einem lieben Kollegen übernachten darf (vielen Dank Sascha!), bevor es dann auf die bestimmt längste und langweiligste Etappe geht von Kassel nach hause.

Aber ich bin sicher, dass die Vorfreude, nach 4 1/2 Wochen wieder bei meinen Lieben zu sein, diese letzte Strecke von 500 km auch noch bewältigen lassen wird. Somit ist geplant, am 25.07.2018 nach 11 Ländern und 9000 km mit meiner Harley Davidson Fat Boy,

vielen Eindrücken und Erlebnissen, eventuell einer etwas geerdeteren Lebenseinstellung und vielen Fotos und Videos in Zorneding anzukommen.
Also, wer Lust hat, mich irgendwo auf der Route ein Stück zu begleiten, herzlich willkommen. Und wer an meiner Reise und den Erlebnissen, auch bei meinen geplanten Plastikmüllsammelaktionen interessiert ist, der sollte einfach ab und zu mal hier vorbeischauen.

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