Dienstag, 26. Juni 2018

Das Meer, die Grenze und eine Sackgasse im Nirgendwo

Die bisher schönste Fahrt ging von Blomberg nach Kaliningrad. Nach dem Start erst noch ein schneller Abstecher in die Stadt und den Kühlschrank Magneten von Bytgosz (Blomberg) zu erstehen. Und dann ging’s los bei schönem Wetter und sehr angenehmen Temperaturen durch ewig lange alleeartige Straßen. Anscheinend kannten die Verkehrsplanung zu derzeit noch keine Kurvenliniale. Denn hier geht es immer ewig lang gerade aus, dann eine Kurve und dann wieder gerade aus. Und was hier alles so an der Straße sitzt, unglaublich. Auch die Autos sind hin und wieder eine Schau. Hab zufällig zum richtigen Zeitpunkt abgedrückt. 




Und dann, kurz vor der russischen Grenze sah ich das erste Mal das Meer. Ein tolles Gefühl. 


So, das war der sehr angenehme Teil des Tages. Kurz nach diesem kurzen Aufenthalt am Meer komme ich auch schon zu Grenze. Ich habe schon viel über die Abläufe und Prozeduren hier gelesen, und alle stimmen.
Ewige Wartezeiten obwohl nichts los war, Formalismus ohne Ende und Grenzbeamte, die  hier wohl doch noch nicht so oft eine Harley gesehen haben. Das alles hier zu beschreiben wäre eine Kurzgeschichte für sich. Nur so viel, nach ca. 1,5h war der Zauber vorbei und ich war in Russland. Das erste mal in meinem Leben und ich muss zugeben, ich hatte kurzzeitig ein etwas beklemmendes Gefühl, ob ich hier auch wieder heraus komme. Jah keine wichtigen kleinen und großen Zettel verlieren!

Ab der Grenze fuhr ich dann immer auf eine schwarze Regenwand zu. Da ich auf den Schildern laß, dass es bis Kaliningrad nur noch wenige Kilometer waren, hoffte ich trocken dort anzukommen.  Allerdings irritierten mich die Angaben meines Navis, für 24 km noch über 1 Stunde, da schien was nicht zu stimmen. Doch kaum in Kaliningrad angekommen war mir klar warum es noch so lange dauern würde. Ein Verkehrschaos sonders gleichen. Hier ging nichts mehr. Der Regen war wohl vor mir hier. Anscheinend hat Kaliningrad keine Entwässerung. Riesige Schlaglöcher, die sich zu Seen füllten rechts und links der Straße bereitet mir einen herzlichen Empfang bei entgegenkommenden Fahrzeugen. Ich sah aus wie eine Sau. Und mein Moped entsprechend auch.

Die Straßen hier sind eine Katastrophe, vor allem die Bahnschienen, die öfters zu queren sind. Das sind die reinsten Schützengräben und ich musste tierisch aufpassen, immer im rechten Winckel drüber zu fahren, sonst wäre ich wohl noch heute im Netz der Kaliningrader Straßenbahn unterwegs.

Da ich bislang gute Erfahrungen mit der Navigation gemacht habe, war ich, was die Richtung meiner Fahrt durch dieses Verkehrschaos anging, ziemlich entspannt. Als mein Navi allerdings das Ziel ankündigte in einer Sackgasse, in der ich nicht tot über den Zaun hängen möchte, geschweige auch nur ansatzweise ein Hotel ersichtlich war, machte ich mir schon so meine Gedanken, wo das hier noch endet. Aber, ich erhielt Hilfe in der Form, dass eine sehr nette Dame mir sofort anbot, ihr einfach zu folgen und sie lotste mich mit ihrem Auto 20 min durch Kaliningrad direkt zum Hotel. Ende gut, alles gut. 
Ok, da ich gestern erst recht spät hier war ist die Stadtbesichtigung ausgefallen. Dafür werde ich heute auf dem Moped eine Tour durch die Innenstadt drehen, bevor es dann wieder zur Grenze und dann nach Riga geht. 

1 Kommentar:

  1. Lieber Falk,

    schön zu hören, dass Du es schon bis Russland geschafft hast. Und nun kannst Du Dich komplett auf's Fahren und Müllsammeln konzentrieren. Fussball brauchst Du nicht mehr schauen.

    Viele Grüße ins Baltikum von Martin

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