Samstag, 29. Dezember 2018

SZ Jahresrückblick Plastikmüll - Piraten wurden ausgewählt

Ich freue mich sehr und bin auch stolz darauf, dass die Initiative Plastikmüll - Piraten erneut Aufmerksamkeit erfährt.

In der Rubrik "Leute des Jahres" im Jahresrückblick der Süddeutschen Zeitung LK Ebersberg wurde ich mit der Initiative Plastikmüll - Piraten erwähnt.

Ich möchte mich auf diesem Wege bei den Entscheidern dieser Auswahl herzlich bedanken.

Natürlich gilt diese Wahl ebenfalls für alle fleißigen Plastikmüll - Piraten in und um Zorneding, die die Initiative tatkräftig unterstützen und somit maßgeblich dazu beitragen, dass Plastikmüll und seine Auswirkungen weiter ins Bewusstsein der Gesellschaft rücken.


Ich wünsche euch allen einen guten Rutsch in ein gesundes, zufriedenes und erfolgreiches neues Jahr!

Falk Skeide
Plastikmüll - Pirat

Samstag, 15. Dezember 2018

Die Mission geht weiter

Auch wenn es hier auf dem Blog gerade etwas ruhiger ist, die Plastikmüll - Piraten sind weiter aktiv!

Bei einer Informationsveranstaltung des Energieforums im Zornedinger Rathaus konnte ich als Aktivist vor Ort meine Erfahrungen einem beeindruckend großen und interessierten Publikum vorstellen.

Es bewegt sich etwas, die Sensibilisierung steigt und auch der Bedarf an umsetzbaren Maßnahmen zur Vermeidung von Plastikmüll wird spürbar größer.

Viele Fragen gehen in die Richtung, wie im alltäglichen Leben Plastik reduziert werden kann. Auch das Thema Mikroplastik und die noch lange nicht ausreichenden aber schon sehr beängstigenden Erkenntnisse zu den Umwelt- und Gesundheitsauswirkungen waren Inhalt der angeregten Diskussion.



Meine Empfehlungen für eine nachhaltige Veränderung sind:

  • informiert euch und andere, nur wer ein Thema verstanden hat kann Entscheidungen treffen und Veränderung  herbeiführen
  • seid Vorbild, wie sind dazu veranlagt, nachzuahmen was wir für richtig halten; gebt Anlass zur Veränderung indem ihr Dinge, die schon immer so waren, einfach sichtbar anders macht
  • nehmt euch kleine Dinge vor, die ihr im Alltag verändern wollt und dann dauerhaft auch könnt
Euer Plastikmüll - Pirat

Mittwoch, 17. Oktober 2018

Plastikmüll Vernissage ein voller Erfolg

Es sind nun schon ein paar Tage vergangen, doch es wirkt noch immer nach. Dieses Interesse, die tollen Kunstwerke der Kinder, die vielen großen und kleinen Besucher und nicht zuletzt die vielen anerkennenden und motivierenden Eintragungen in unserem Gästebuch der Vernissage. Von Kindergartenkindern, die tolle Bilder gemalt haben bis zur 90-jährigen Zornedingerin, die uns Mut macht, uns weiter zu engagieren.

Vielen Dank an alle Künstler und auch an alle, die unterstützt haben, diese erstmalige und hoffentlich nicht einmalige Veranstaltung auf die Beine zu stellen.

Mein ganz besonderer Dank gilt den Kindergarten ST. Martin, dem AWO Kinderhaus Zorneding und dem Kinderhaus Naturkinder St. Georg Pöring, die mit ihren tollen Exponaten maßgeblich zum Erfolg der Ausstellung beigetragen haben.




Vielen Dank auch an die Gemeinde Zorneding, die das Rathaus für diese wunderbare Aktion zur Verfügung gestellt hat.

Euer Plastikmüll - Pirat

Samstag, 1. September 2018

Plastikmüll - Vernissage

Hallo liebe Plastikmüll - Piraten, 
nach einer kleinen Pause zum wieder Ankommen und Sortieren der vielen Eindrücke und Erlebnisse und auch der ca. 2600 Fotos und Filme kann nun die nächste Aktion starten. 

Alle fleißigen Piraten, die in den Ferien Plastikmüll vermieden und auch gesammelt haben, konnten und können weiter davon Fotos machen, Bilder malen oder auch daraus etwas basteln (so wie die Plastikmüll - Schildkröte der Fröschegruppe vom Kinderhaus in Zorneding). 


All die Kunstwerke können nun der Öffentlichkeit präsentiert werden.


Ich freue mich sehr darauf, eure vielen tollen Kunstwerke zu bestaunen. Bitte denkt daran, den kleinen Flyern, die ihr mit den Piraten - Taschen erhalten habt, auszufüllen und mit abzugeben. Sollte der nicht mehr auffindbar sein, dann einfach einen Zettel ranhängen.

Jeder Künstler erhält auch ein tolles Geschenk, mehr wird aber noch nicht verraten.

Der Plastikmüll - Pirat


Sonntag, 29. Juli 2018

Wenn einer eine Reise tut.........

Als Abschluss meiner Reise hatte ich noch die Möglichkeit, einen Sommerabend mit einer Stadtrundfahrt und einem Reeperbahn-Besuch in Hamburg zu verbringen.

Danach ging es dann zur letzten Übernachtung in die Nähe von Kassel, nach Schauenburg. Bei einem befreundeten Arbeitskollegen durfte ich bei wunderbarem Pulled Pork die Tour schon etwas revue passieren lassen.

Und dann noch die letzte, längste Tour von 500 km bei Sommerhitze zurück nach Zorneding. Aber ihr werdet es mir glauben, nach so einer langen Zeit wieder nach Hause zu kommen lässt die längste Fahrt im Handumdrehen vorbei sein.

Nach meiner Ankunft dann wieder in Zorneding brauchte ich erstmal ein paar Tage, um anzukommen. Ich vermute, das dauert auch noch eine Weile.

Aber ich bin sehr glücklich, diese Tour so erlebt zu haben. Viele bleibende Eindrücke, tolle Naturerlebnisse und unglaublich interessante Menschen stehen auf der Haben-Seite dieser Tour. Und ob ihr es glaubt oder nicht, ich habe keinen einzigen Punkt, den ich im Nachhinein anders gemacht hätte oder der mich gestört hat.

Natürlich sind die negativen Erfahrungen, gerade in Russland, was das Thema Müll angeht nicht schön, aber darum war ich ja auch unterwegs, um diese Situationen und Gegebenheiten zu erfahren.

Es sind nun fast 10.000 km geworden, und mir und meinem Motorrad ging es durchweg wunderbar.

Die komplette Strecke ist die Plastikmüll - Piraten Tasche hinten auf dem Motorrad mitgefahren und in jeder Station wurde sie auch signiert.

Neben den 1000en Bildern und Videos, die nun alle erstmal gesichtet werden müssen ist diese Tasche ein echtes Erinnerungsstück.




Ich werde auch weiterhin hier im Rahmen des Plastikmüll - Projektes berichten und informieren. 
Die vielen Erfahrungen und auch der große Zuspruch, egal wo und mit wem ich das Thema besprochen habe, zeigt mir, dass es das richtige Projekt ist und dass es auch weitergeführt werden muss. Ich jedenfalls werde mich weiter engagieren und auch versuchen, noch mehr Informationen und Handlungsempfehlungen für einen bewussteren Umgang mit unserer Natur zu sammeln und zur Verfügung zu stellen. 

Wenn also Interesse besteht, so stehe ich zur Verfügung, wenn es darum geht, diese Themen zu diskutieren und zu transportieren.

Es geht also weiter, auch hier!

Also schaut mal wieder rein.

Vielen Dank an alle, die mich bei meiner Reise und in Vorbereitung darauf unterstützt haben.
Und an alle, die sich gedacht haben, das mache ich auch mal - irgendwann:

Ihr könnt später euren Enkeln nur von Dingen berichten, die ihr auch getan habt. Keiner will hören, dass ihr fast mal mit dem Motorrad zum Nordkap gefahren wärt. 😏

Viele Grüße
Falk
Plastikmüll - Pirat

Sonntag, 22. Juli 2018

Oslo, Göteborg, Kopenhagen

So ein Tag Stadtbesichtigung ist anstrengender als 8 Stunden Motorradtour. Aber ich habe viele sehenswerte Orte kennengelernt. Neben der Oper waren die zahlreichen Museen über die Arktisexpeditionen klasse.
Was neben dem schon erwähnten „Großstadtmüll“ noch auffiel, war, dass ich viel schwieriger mit Menschen in Kontakt kam, als dass in den vorherigen Stationen der Fall war. Vielleicht auch ein Großstadtphänomen.
Auf alle Fälle war ich froh, am nächsten Morgen wieder aufs Bike steigen zu können.
Motorradfahrern und den Wind um die Nase pfeifen zu lassen ist halt doch mehr mein Ding.
Auf direktem Weg, das heißt Autobahn geradeaus, ging es nach Göteborg.
Hier hatte ich, wie schon einmal auf der Tour, bei Privat eine Gartenhütte gebucht. Zwei liebenswerte ältere Herrschaften im Alter meiner Eltern kümmerten sich rührend um mich. Da die Unterkunft 25km außerhalb von Göteborg lag, musste ich mit dem Motorrad reinfahren. Was bei dem Traumwetter kein Problem war, nur die Stadt ist zum einen nicht so groß und außerdem auch wahnsinnig schwierig zu „befahren“, da unzählige Baustellen und Sperrungen, ohne Hinweis auf Umleitungsrouten, die Orientierung unmöglich machen.
Ein kurzer Spaziergang durch das Zentrum und einige Besichtungsfahrten kreuz und quer sollten reichen.
Am Abend dann durfte ich bei einem langen Gespräch mit dem Vermieter-Ehepaar bleibende Eindrücke vom schwedischen Leben und Wirken gewinnen. 
Am nächsten Morgen machte ich mich dann auf, die letze Auslandsstation meiner Reise zu erreichen, Kopenhagen. Allerdings sollte ich noch etwas Aufklärungsarbeit in Sachen Plastikvermeidung betreiben. Die nette Dame von der Unterkunft kam mit einem Zettel und wollte sich genau notieren, was sie nun tun muss, um Plastik zu vermeiden und mein Projekt zu unterstützen. Echt ganz großes Kino.



Dann ging es ab nach Dänemark. Leider wieder komplett über die Autobahn, aber ich wollte schnell da sein, um möglichst viel Zeit für die Stadtbesichtigung zu haben.
Das hat sich auch rentiert, denn Kopenhagen ist sehenswert. Von H. Christian Andersen bis zum Guinnessbuch-Museum und einem riesigen Verknügungspark mitten in der Stadt ist für jeden was geboten. Auch eine Kirche mit großen Sitzkissen vor dem Alter zum Relaxen  hatte ich vorher noch nicht gesehen.


Wie schon in Städten zuvor habe ich mit einem Sightseeingtour-Bus die Stadt erkundet. Das ist echt eine klasse Methoden, um eine Überblick in kurzer Zeit zu bekommen.
Zusammenfassend kann ich sagen, Kopenhagen ist eine sehr lebendige Stadt, die ein sehr kompaktes Stadtzentrum mit einigen sehenswerten Gebäuden und viel Tourismus aufweist. Und mein subjektiver Eindruck, die Stadt ist sauberer als Oslo.

Morgen geht es nun über die letzte Grenze meiner Tour. Ich habe in 10 Ländern Land und Leute kennengelernt und viele bleibende Erinnerungen im Gepäck, wenn ich dann am Mittwoch wieder in Zorneding eintreffe. Eine traumhafte Tour nähert sich dem Ende, doch das „Plastikmüll-Piraten“ Projekt wird sicher weiter daran arbeiten, unser Verständnis für den Umgang mit Plastik und mögliche Alternativen zu erweitern.

Ach ja, was den Hinterreifen angeht, so hat das anzunehmende Ausbleiben von schneebedeckter Fahrbahn bis zur Ankunft in Zorneding mich zu der Entscheidung gebracht, ihm eine Chance zu geben, die Reise mit mir zu vollenden.
#skeideontour, #plastikmüllpiraten, #zorneding,

Freitag, 20. Juli 2018

Gratis Waschgang, alte Kirche und nette Oma

Die gestrige Regenfahrt hat sich dann eher als ein dreifacher Waschgang entpuppt.

Im Laufe des Tages geriet ich in drei Gewitter, das letzte 10 Minuten vor Ankunft in meiner Herberge. 

Da halfen selbst die ausgeklügeltsten Methoden nichts, irgendwann ist der Hintern nass, wenn man in einem Waschbecken sitzt.



(Selbst hier hat also Plastik versagt! 😬😉)


Dennoch konnte ich noch einmal tolle Landschaften erleben. Lange haderte ich mit mir, ob ich den geplanten Abstecher zur ältesten Stabkirche nach Urnes trotz Gewitterregen angehen sollte, da die Kirche 25 km abseits meiner Route lag. Schließlich entschied ich, wenn ich schon mal da bin, dann schau ich mir das alte Teil auch an. 

Dafür müsste ich mit einer kleinen Fähre über den Fjord übersetzen. An dieser Fähre fragte ich, wie weit denn die Kirche von der Anlegestelle entfern sei. Ein Tourist teilte mir mit, dass es nur 300-400m zu gehen sei. Ok, ich lies mein Motorrad also stehen und fuhr als Fußgänger mit. Es regnete in Strömen und ich dachte, das werden feuchte 400m.

Als wir nach 10 min am anderen Ufer ankamen hörte der Regen auf und die Sonne kam heraus. Glück gehabt. Allerdings stellten sich die 300-400m, anders als vermutet, als Höhenmeter heraus. Nun doch pitschnass kam ich oben bei der Kirche an. Nass geschwitzt. 

Die Kirche aber war sehr sehenswert. Ca. 900 Jahre alt, komplett erhalten und genutzt. Und das als Holzbau.





Auf der Strecke entdeckte ich dann noch ungeplant den größten Festlandgletscher Europas. Beeindruckend, aber auf früheren Bildern ist ersichtlich, dass er nur noch ein Bruchteil seiner ehemaligen Größe hat.




Nach der Übernachtung in einem Wandererunterkunft konnte ich dann bei Sonnenschein nach Oslo aufbrechen. Eine kleine Reparatur unterwegs, der Schalter zur Stromunterbrechung meines Navis hat sich in seine Einzelteile zerlegt. Also ausgebaut und überbrückt. Alles wieder ok. Das war so das Highlight auf der Fahrt. 

In Oslo dann führte mich mein Navi direkt zur privaten Unterkunft. Leider war niemand da. Aber ich war etwas früher dran als ausgemacht. Also wartete ich vor der Haustür. 

Bald darauf fuhr ein Wagen mit Tochter, Mutter und Großmutter vor. Am Gesicht der Oma konnte ich ablesen, dass sie heute mit keinem verdreckten Biker gerechnet hatten. Sie stieg erst gar nicht aus. Als ich aber die Sache erklärte war sie dann die erste, die loslief um mir zu zeigen, wo in der Nebenstraße die identische Hausnummer zu finden ist. Echt nett.


Und so fand ich die richtige Wohnung dann doch. Ein erster Innenstadtbesuch dann am Abend war schon beeindruckend. Das ist halt seit langem mal wieder eine richtige Großstadt. Auf meinem kurzen Rundgang konnte ich die Oper besichtigen. Also von außen, was aber auch ein Erlebnis ist, denn man kann vom Ufer aus bis auf das Dach der Oper über schräge Steinflächen gehen. 



Leider hat hier in Oslo in Bezug auf herumliegenden Müll das sonst so saubere Norwegen noch einigen Nachholbedarf. Bestimmt ähnlich vieler anderer Großstädte ist es hier nicht gerade sauber und mit der Lage direkt am Wasser ist absehbar, wo ein Großteil des herumliegenden und herumfliegenden Mülls landet.

Aber auch hier hat der Kampf schon begonnen.



Jetzt geht es wieder ins Zentrum, da ich heute einen Tag Pause einlegen und mir die Stadt anschauen möchte. Ich starte mit einer Stadtführung und dann mal schauen. Zu sehen gibt es auf alle Fälle genug, und das Wetter ist passend sommerlich und sehr warm.

#skeideontour,  #plastikmüll, #plastikmüllpiraten, #Harleydavidson, #oslo, #zorneding

Mittwoch, 18. Juli 2018

Kurven, Gewitter und viele Abgase

Trondheim war sehenswert. Aber das dachten sich sehr viele mit mir. Nach den sehr entspannten und ruhigen Tagen in der Natur war es nicht so einfach, wieder in das Stadtleben einzutauchen. 

Ein sehr beeindruckender Dom und die hoch oben liegende Festung waren meine Besichtigungsziele.




Das WM Finale habe ich tatsächlich nur durch Zufall gesehen. Zumindest die 2. Halbzeit. Ich hatte das nicht auf dem Schirm und im Vorbeigehen in einer Kneipe den Fernseher gesehen.


So weit weg von all den Alltagsdingen war ich glaube ich noch nie.

Mir fällt auf, dass da wo Touristen sind auch mehr Müll herumliegt. Das überrascht nicht, aber in den vielen kleineren Orten, durch die ich auf den Nebenstraßen komme, ist es wesentlich sauberer. Mittlerweile habe ich meinen Spaß daran, zu beobachten, wie die Leute reagieren, wenn ich mich nach herumliegendem Plastikmüll bücke und in den nächsten Mülleimer schmeiße. 

Das müsst ihr unbedingt mal machen. Am besten dort, wo viele Leute unterwegs sind. Noch besser ist es, wenn ihr seht, wie jemand etwas „aus Versehen“ fallen lässt. Einfach hingehen, aufheben und wegschmeißen. Ohne Kommentar. Das wirkt!




Bei meinem gestrigen Aufenthalt in einer bezaubernden Fasshütte traf ich am Ufer des Fjordes einem Norweger mit seiner Tochter. Wir unterhielten uns lang über die Umweltprobleme und er erzählte mir, dass es auch die großen Schiffe sind, die in den Fjorden unglaublich viele Abgase in die Luft blasen und damit nicht unerhebliche Umweltschäden verursachen. Es sei so schlimm, dass in den Fjorden ein permanenter Dunst die Sicht trübt. Das könnte ich heute mit eigenen Augen sehen.

Er erzählte sehr angeregt von seiner Naturverbundenheit und dass auch er sich für seine 9 jährige Tochter für den Umweltschutz einsetzt. Während er sehr anschaulich von seinen Vorstellungen einer sauberen und gesunden Natur berichtete, rauchte er genüsslich eine Zigarette, die er, als sie aufgeraucht war, gekonnt ins Wasser schnippte.

Ich stand auf, ging zu seiner 9 jährigem Tochter, die mit kleinen Keschern Krebse fing, fragte, ob ich mir einen Kescher ausleihen darf und fischte den Zigarettenstummel wieder aus dem Wasser. Ich legte ihn dann einfach neben uns auf die Bank, von wo der etwas konsterniert blickende Norweger ihn nahm und mit einem Lächeln meinte, „du meinst das echt ernst, was du da machst“. Ich nickte und machte auf meiner imaginären Liste einen weiteren Strich. Wieder jemanden überzeugt. Hoffentlich hält es an.


Am Morgen dann, nach einer überraschend kalten Nacht, ging es bei strahlendem Sonnenschein in Richtung Trollstegen und Geiranger Fjord. Ich bin so froh, hier noch kürzere Etappen geplant zu haben, denn es wäre echt schade, nicht ausreichend Zeit für diese traumhafte Umgebung nutzen zu können. 


Die Trollstegen sind der blanke Wahnsinn. Und das in zweierlei Hinsicht. Zum einen ist die Straße und die Aussicht dann von oben gigantisch. Zum anderen sind die Berge von Menschen ebenso beeindruckend. Bei meiner Fahrt über die steilen Serpentinen hatte ich zum Glück keine größeren Behinderungen. Von oben dann konnte ich aber einige Stauungen auf der Strecke beobachten, weil zwei Busse nicht aneinander vorbeikamen. 




Nach einem ausgedehnten Bergspaziergang und einigen Gesprächen mit anderen Bikern (zwei aus Thailand, die mit dem Motorrad hier sind und noch durch ganz Europa fahren, bis es dann von Spanien aus mit dem Flugzeug wieder nach Hause geht, krass!, und einem aus der Nähe von Rosenheim, kleine Welt) ging es zum Geiranger Fjord. Als ich oben am Aussichtspunkt über dem Fjord ankam herrschte das pure Chaos. Jeder wollte irgendwie anhalten und Fotos machen, doch der Parkplatz war komplett voll, so dass auch auf der Straße Busse standen und selbst mit dem Motorrad keine Haltemöglichkeit bestand. So fuhr ich weiter. Abwärts die Serpentinen zum Fjord hinab. Doch noch bevor ich über dem Berg die erste Kurve erreichte sah ich, wie eine riesige Wolke in den Fjord zog. Ich lenkte noch schnell in eine kleine Einfahrt und stellte mich unter ein winziges Vordach eines verlassenen Hauses, als auch schon ein heftiger Sturm aufkam, der Regen peitschte und Blitz und Donner den gesamten Fjord in ein einziges Gewitterszenario verwandelten. War ich froh, diese kleine Hausecke rechtzeitig gefunden zu haben.

Dort stand ich dann, eng an die Hauswand gedrückt ca. 30 Minuten, bis der Regen etwas nachließ und ich meine Regensachen überziehen und weiterfahren konnte.

Unten an der Fähre angekommen war der ganze Spuk vorbei.


Die Fahrt dann mit der Fähre auf dem Geiranger Fjord war atemberaubend. Über 200 Meter hohe Wasserfälle und beeindruckende Felswände prägten die 60 minütige und 45 € teure Fahrt. Aber das hat sich gelohnt.






Somit liegen auch die letzten Höhepunkte in Bezug auf Natur hinter mir. Jetzt freue ich mich noch auf die mir unbekannten Städte Oslo, Göteborg und Kopenhagen, bevor es dann wieder nach Deutschland geht.


Heut ist der erste Tag meiner Tour, soweit ich mich erinnere, an dem ich im Regen starten muss. Aber ich bin guter Hoffnung, dass es bald aufklart. 

Sonntag, 15. Juli 2018

Das Leben ist schön!

Der Norden Norwegens liegt nun hinter mir. Die fantastische Küstenstraße Fv17 ebenfalls. Die letzten beiden Tage waren noch einmal geprägt von beeindruckender Landschaft und bleibenden Begegnungen. Bei jeder Fährfahrt und jedem sonstigen Stopp konnte ich nette und interessante Menschen kennenlernen. Ich glaube, dass diese Kontakte nicht so zahlreich zustande kommen würden, wenn ich in einer Gruppe unterwegs wäre. 


Auf jeden Fall ist jeder, dem ich von meiner Tour und dem Hintergrund berichte, begeistert und ebenfalls haben alle Geschichten über Plastikmüll - Erlebnisse zu erzählen. Das Thema trifft immer den Nerv und ich glaube, dass es tatsächlich als das Problem der nächsten Zeit wahrgenommen wird. 

Die Nacht verbrachte ich dann in einer kleinen aber sehr feinen Hütte auf einem bezaubernden Campingplatz. Gemeinsam mit einem Biker, den ich auf der Fähre kennenlernte, genoss ich den Abend bei wunderbaren Sommerwetter und inspirierenden Gesprächen.






Bei meinen vielen Begegnungen fällt mir auf, dass ich beginne, zwei Arten von Gesprächen zu identifizieren. Zum Einen Gespräche, bei denen echtes Interesse an der anderen Person  und seinen Erzählungen besteht und solche, bei denen das „vor dem Anderen gut aussehen“ im Vordergrund steht. Leider fällt mir Letzteres eher bei den deutschen Begegnungen auf. Vielleicht bin ich ja auch so? 


Bei einer spontanen Kirchenbesichtigung in Steinkjer platzte ich in eine Kommunion oder Konfirmation, keine Ahnung, auf alle Fälle stand ich mit meiner verdreckten Bikerkluft in der schicken Veranstaltung und was passierte?, mir wurde nach einer herzlichen Begrüßung ein Kaffee angeboten und man bot mir an, gern zu bleiben und der Zeremonie beizuwohnen. Als ich später im Gespräch mit der jungen Priesterin/Pfarrerin? von meinem Projekt berichtete bestätigte sie, dass das Thema mit seiner Dringlichkeit auch in ihre Arbeit und Predigten Einzug hält. 


Hier nun in Trondheim, bei sommerlichen 26 Grad, ist das Beseitigen von Plastikmüll sehr schwierig, ich finde keinen. 😉

Alles ist sehr sauber und gepflegt. Beim Besuch von zwei Kirchen wurde ich von einer herzlichen Begrüßung überrascht, da direkt in den Kirchen eine kleine Küche und Sitzplätze vorhanden sind. Dort wird kostenlos für jeden Kaffee und andere Getränke bereitgestellt. Quasi eine Bahnhofsmission in der Kirche. Könnte Schule machen! 


Soweit für heute. Wieder ein Museumstag! (Lest John Strelecky, dann wisst ihr, was ich meine 😊)


Samstag, 14. Juli 2018

Endlich ein paar Kurven

6500km, kaum zu glauben, aber das ist der aktuelle Stand. Also fast 3/4 meiner Tour ist absolviert. Und ich konnte gestern endlich ein paar „Kratzkurven“ fahren. Wer die Trittbretter meiner Harkey kannst weis, was ich meine. 

Es kommt da bestimmt noch einiges in die Richtung. Seit ich hier auf der berühmten Fv17 unterwegs bin, der 600km langen Küstenstraße, muss ich mich hin und wieder selbst ermahnen, mich auf die Straße zu konzentrieren. Hier ist zwar verkehrlich fast nichts los, aber die Umgebung ist einfach so wunderschön, dass ich nur am schauen bin. 

Am liebsten würde ich alle 500m anhalten und Fotos machen. Ich bin sehr froh, hier meine täglichen Touren nicht zu lang gewählt zu haben, so dass ich ohne Zeitnot an vielen Orten nicht nur Fotos machen sondern auch die Eindrücke und die gewaltige Kulisse auf mich wirken lassen kann. 

Und wieder waren neben den Naturerlebnissen bei den Fotostops oder auch auf den Fähren (ich fuhr gestern mit 4 Fähren, wobei ich nie länger als 20 min warten musste, gutes Timing) sehr nette und interessante Begegnungen und Gespräche.





Das Passieren des Polarkreises in Richtung Süden erfolgte auch auf einer Fähre. Da könnte man am Ufer eine kleine Weltkugel sehen, so wie sie am Nordkap auch steht. Leider sehr weit weg.



Und hier ein paar Eindrücke.








Untergebracht bin ich heute in einem Privathaus, wobei niemand da ist. Der Gastgeber musste auf Dienstreise und so habe ich Zugang zum Haus und zur Garage bekommen (Schlüsselsafe neben der Haustür) und darf hier mit allen Annehmlichkeiten dieses wunderschönen Anwesens wohnen.

Ich bin mir nicht sicher, ob ich als Gastgeber dazu bereit gewesen wäre, aber auch das ist ein Punkt, neben vielen anderen, den ich wohl auch auf dieser Reise lernen soll. Mehr Vertrauen zu haben. Das Gute im Menschen zu sehen und noch öfters auch mal in die Schuhe meines Gegenüber zu steigen.

Bis jetzt lief alles wie geplant und war viel schöner als erwartet. Einzig mein Hinterreifen macht mir langsam sorgen. Nachdem die bisherige Tour seeeeehr lange gerade Strecken beinhaltete, vor allem im Lande der Vokale und bepunkteten Umlaute, hat der Reifen doch schon mehr abgebaut als erwartet. Sollte es nicht anders gehen, werde ich wohl in Oslo, da ist noch ein Tag Pause eingeplant, mich um einen neuen Reifen kümmern. Mal schauen.

Aber mein Motto lautet: Geht nicht gibt‘s  nicht!
Also irgendwie, wie bisher auch, wird alles gut gehen bei #skeideontour und den #Plastikmüllpiraten. 😉

Donnerstag, 12. Juli 2018

Majestätisch und relaxed, so sollte es sein

Irgendwie scheinen nun die Tage der Begegnungen anzubrechen. Erst am Morgen beim Tankstopp und dem ersten Kaffee sprach mich ein Norweger an und wir unterhielten uns sehr nett über die Herausforderungen einer solchen Tour und natürlich auch über Plastikmüll. Dann kam ich auch immer wieder bei den vielen Fotopausen mit Leuten ins Gespräch. Vielleicht war auch das Wetter schuld, dass überall eine so gute Stimmung war, keine Ahnung, aber irgendwie waren heute alle auf Konversation aus. 


Am frühen Nachmittag zog es dann etwas zu und wurde auch gleich kalt. Als ich dann am Saltstromen, dem größten Malstrom ankam (also ein Gezeitenstrom), konnte ich noch ein paar Anglern bei ihren Erfolgen und Misserfolgen zusehen und auch die unbändige Kraft des Wassers erahnen. Rasend schnell entstehen hier große Strudel, die dann ganze Fischschwärme zusammentreiben, auf die sich dann die Möwen stürzen. Aber es war dann richtig kalt, so dass ich nach einer halben Stunde lieber weiterfuhr. 


Und dann noch die ultimative Begegnung. Gerade noch im Vorbeifahren aus dem Augenwinkel neben der Straße stehend wahrgenommen stand er da. Ich hab schon seit dem Nordkap immer darauf gehofft, einen zu Gesicht zu bekommen und vor allem auch auf ein Foto. Der Elch! 

Vor drei Tagen lief ein kleiner Elch auf der Straße und konnte nicht über die Leitplanke. Da vor mir ein Camper fuhr habe ich das erst sehr spät gesehen und als ich dann vorbei war und umdrehte war er schon weg.


Aber heute hat er auf mich gewartet. Majestätisch stand er da und war vollkommen relaxed. Als ich mich ihm vorsichtig näherte ging er ein paar Schritte und da merkte ich, dass er in einem kleinen Wasserloch stand und nun, herausgetreten, noch viel beeindruckender war.







Zum Glück war das direkt neben einem kleinen Parkplatz, auf dem noch ein Norweger mit seiner Frau im Wohnmobil parkte und ebenfalls den Elch beobachteten. Mit deren Hilfe entstanden auch einige schöne Bilder.

Und auch wieder ein sehr nettes und informatives Gespräch. Sollte halt so sein. Vielen Dank!


Tolle Menschen, tolles Wetter, unvergleichliche Natur

Nachdem ich vorgestern Abend den ganzen Müll am Strand gesammelt hatte, luden mich die Besitzer der Farm am nächsten Morgen auf eine Tasse Kaffee ein. Bestimmt nicht deswegen, denn bis dahin wussten sie noch nichts davon. Diese Einladung nahm ich dankend an und das war, wie sich noch herausstellte, eine sehr gute Entscheidung. Denn die Themen und Inhalte in dem nächsten anderthalbstündigen Gespräch mit den Farmer (70) und seiner Frau werden mich noch lange begleiten. Eigentlich wollte ich den Tag nutzen, um möglichst weit auf den Lofoten gen Süden zu fahren, viel zu sehen und umzudrehen, um noch rechtzeitig die Fähre zum Festland zu bekommen. Doch das rutschte auf meiner Prioritätenliste ganz schnell nach unten. Diese Unterhaltung hat mich sicher viel näher an Norwegen und seine Menschen gebracht als jeder gigantische Naturanblick auf den Lofoten es gekonnt hätte. Und es ist davon auszugehen, dass die Lofoten in dieser wunderbaren Form noch eine Weile erhalten bleiben. 😉 


Wir sprachen über mein Projekt, die Notwendigkeit, Kinder frühzeitig richtig zu informieren und sie für Themen zu interessieren, die ihre Zukunft betreffen. Ich habe viel gelernt, was die norwegische Sicht auf die EU sowie die weitestgehende Eigenständigkeit dieses Landes angeht. 

Sie hatten großen Respekt vor meinen Aktivitäten und meiner neuen Lebensausrichtung und meinen Lebenszielen. Überraschenderweise war er auch Ingenieur im Straßenwesen und hat dann mit 45 Jahren den Job an den Nagel gehangen und sich mit seiner Frau die Farm gekauft. 


Wir fanden sehr viele Gemeinsamkeiten in unsrer Sicht auf Leben, Gesellschaft und Natur. Ich bin sehr dankbar, diese Zeit hier gewesen zu sein. Am Ende des Gespräches schenkten Sie mir dann die komplette Übernachtung als ihr Anteil an meinem Projekt. Danke!





Ich kam dann etwas später als geplant los, aber für mich spielt Zeit hier eh eine untergeordnete Rolle. Es ist rund um die Uhr hell und herrlichstes Sommerwetter. Bei strahlend blauem Himmel bestaunte ich die Nordlofoten. Es fällt schwer, trotz unserer so anschaulichen Sprache diese Eindrücke in Worte zu fassen. So langsam gehen mir echt die Adjektive aus. Darum nur ein paar Bilder zum Anregen, vielleicht selbst mal hierher zu kommen.








Auf der 2-stündigen Fährfahrt dann wieder zum Festland (ohne jeglichen Seegang 😊) lernte ich eine sehr nette Familie aus Hamburg kennen, mit denen ich während der Überfahrt, wie schon am Morgen, einen wunderbaren Austausch hatte. Nebenbei waren wir alle geplättet von der Kulisse, die uns von Bord aus geboten wurde.


In einer kleinen Hütte, direkt am Fjord, verbrachte ich dann die helle und komplett mückenfreie Nacht mit fantastischer Aussicht.


Und heute Morgen? Das Wetter? Aber seht selbst. 😉






Dienstag, 10. Juli 2018

Sonne, Trolle und unerwartet viel Müll

Ich muss echt viel richtig gemacht haben, um so ein Glück mit dem Wetter zu haben. Auch heute wieder Sonne mit ein paar Wolken und angenehme 16 Grad. Bestes Bikerwetter!

Nach einem Tag Pause in Tromso, das mit der Arctic Kathedrale, dem Polarmuseum und jede Menge Pubs und Restaurants aufwarten kann, ging es heute weiter gen Süden in Richtung Lofoten. Gleich zwei längere Fährfahrten stellten meine sehr anfällige Seetauglichkeit auf die Probe. Aber bei sehr gemäßigten Wellengang war alles prima.

Ich kann mich gar nicht sattsehen an der tollen Umgebung hier.






Dann kam ich noch an einer Trollburg vorbei. Das ist hier der absolute Kult und hat wohl eine sehr lange Tradition. Ich besichtigte die wunderbar und sehr liebevoll gestaltete Anlage.








Meine Unterkunft heute kann keinen größeren Kontrast zum 3 Sterne Hotel der letzten beiden Nächte darstellen. Auf einer kleinen Kuh - Farm im Niemandsland in einem 9 Quadratmeter Gartenhaus genieße ich die absolute Ruhe. Bis auf ein paar Möwenschreie ab und an.


Die Farm liegt direkt am Fjord. Also machte ich einen kleinen Spaziergang am Strand. Und innerhalb von nur 15 Minuten hatte ich das gesammelt. Unglaublich!





Das hier ist ein Hof, der Bio Qualität liefern will. Und keine 50 m entfernt stehen alte Ölkanister am Strand. 



Ich hoffe nur, ich kann die Besitzer hier davon überzeugen, das Zeug auch zu entsorgen. Als ich ankam und wie immer von meiner Tour und dem Hintergrund berichtete fanden sie es noch klasse. Mal schauen!


Montag, 9. Juli 2018

Sommer, Sonne, Plastik

Das kommt heraus, wenn man viel Zeit hat, sich mit einem Thema zu beschäftigen. 
Eine sehr inspirierende Reise. 😉 

Sommer, Sonne, Plastik

Sommer, Sonne, Plastik, 

ich geh spazieren hier am Strand. 

Sommer, Sonne, Plastik, 

wie farbenfroh ist hier der Sand.

Sommer, Sonne, Plastik,

es schimmert blau und rot und weis.

Sommer, Sonne, Plastik,

was ist denn das hier für ein Scheiss?


’ne Tüte hängt am großen Zeh,

tret’ auf ’ne Gabel, das tut weh. 

Mein Becher, in dem Kaffe war,

fliegt weg, vielleicht nach Sansibar.

Vielleicht zerfällt er auch im Meer

und Fische freuen sich dann sehr.

Denn was vom Becher da noch schwimmt,

der Fisch als Futter zu sich nimmt.


Sommer, Sonne, Plastik,

ich geh spazieren hier am Strand.

Sommer, Sonne, Plastik,

wie farbenfroh ist hier der Sand.

Sommer, Sonne, Plastik,

was ich nicht brauch das schmeiß ich weg.

Sommer, Sonne, Plastik,

was ist denn das hier für ein Dreck?

Und lange später dann beim Essen,

der Becherflug ist lang vergessen,

liegt da ein Fisch zur Mittagszeit

zum Verspeisen brav bereit.

Ob der mit seinem Plastikmagen

gesund war ist nicht mehr zu fragen.

Doch ohne Kenntnis zu erlangen,

wird mein Becher, den zu fangen

ich nicht willens war am Meer,

in mir landen, danke sehr! 


Sommer, Sonne, Plastik,

ich geh spazieren, ist das Strand?

Sommer, Sonne, Plastik,

mal wieder keine Muschel fand.

Sommer, Sonne, Plastik,

angeln macht hier keinen Sinn.

Sommer, Sonne, Plastik,

wo sind denn all die Tiere hin?


So stirbt bald nicht nur Fisch und Wal

an Plastikmüll mit großer Qual.

Irgendwie ist mir auch schlecht,

vielleicht der Fisch, ich weis nicht recht.

Und sind wir weiter nicht bereit,

zu verstehen: „Es ist Zeit!“

das Thema aktiv anzugehen,

werden wir am Strand bald stehen,

aus Plastikbechern Kaffee trinken

und der letzten Möwe winken.


Sommer, Sonne, Plastik,

ich geh durch Abfall hier am Strand.

Sommer, Sonne, Plastik,

wo ist den eigentlich der Sand?

Sommer, Sonne, Plastik,

es schimmert blau und grün und rot. 

Sommer, Sonne, Plastik, 

um mich herum ist alles tot! 


Vielleicht ist es noch nicht zu spät,

wenn jeder endlich nun versteht,

dass auch die kleinen Dinge zählen,

wie Einkauf ohne Plastik wählen,

oder auch beim Zähneputzen,

Pasta ohne Plastik nutzen.

Sich konkret bewusst zu machen, 

dass die vielen Wegwerfsachen,

die aus Plastik wir verwenden,

nur unnütz Rohstoffe verschwenden.

Unsern Müll erzeugen wir,

Plastiktüten braucht kein Tier.

Also müssen wir was ändern,

überall, in allen Länder.

Auch vor der eignen Haustür kehren,

Vorbild sein und nicht belehren.

Wir Piraten gehen’s an.

Macht jetzt mit, nicht irgendwann!


Sommer, Sonne, Plastik,

Sie mögen aufgeh'n uns're Saaten,

Sommer, Sonne, Plastik,

denn wir sind Plastikmüll-Piraten!

Sommer, Sonne, Plastik,

ich geh durch warmen, weichen Sand.

Sommer, Sonne, Plastik,

und nichts als Muscheln hier am Strand!



Sonntag, 8. Juli 2018

Ohne Worte

Nachdem gestern keine Möglichkeit bestand, heute nun neue Infos von #skeideontour. Die vielen Eindrücke sind einfach überwältigend. Da war gestern Abend an einem wunderschönen Fjord etwas Ruhe notwendig, um das alles sacken zu lassen. (Außerdem hatte ich kein WLAN 😉). 
Nach dem Traumtag am Nordkap ging es nun an der Küste oder vielmehr den unzähligen Fjorden Richtung Süden. Trotz trockenem Wetter war es richtig kalt. Am schlimmsten war es in den Tunnels. Nicht nur, dass die sehr schlecht beleuchtet, sehr eng, feucht und stickig sind, sie sind auch arschkalt. Also draußen waren ca. 10 Grad und im Tunnel 5. Das kann ich so genau sagen, weil ich das von einem Biker erfahren habe, der an seinem Bayerischen Motorrad du ungefähr alles hatte, was man sich nur vorstellen kann. Es fehlte nur die Kaffeemaschine. Der war so ausgerüstet, dass er ohne Handschuhe fuhr. Natürlich hatte er ein Termometer. Ich kann die Temperatur nur anhand der gefühllosen Finger abschätzen. Die angeblichen Winterhandschuhe waren anscheinend für den Afrikanischen Markt konzipiert. Naja, heute ist es ja schon wieder sehr angenehme 16 Grad warm und sonnig. Ein Traum. Hier in Tromso ist nun ein Tag Pause angesagt, wobei ich vor habe, morgen mal die Insel zu umrunden und mir die Strände anzusehen. Die sehr nette Gastgeberin von gestern berichtete von großen Problemen mit Plastikmüll an den norwegischen Inseln. Ich habe einen Bericht dazu bekommen und gepostet. Da kommt alles Mögliche hier an, und das stammt nicht aus Norwegen. Sie berichtete, dass gerade im Frühjahr unglaubliche Mengen Müll angespült werden. Der kann auch aus den Flüssen aus Deutschland sein. Also, liebe Plastikmüll - Piraten, kümmern wir uns weiter darum, weniger Plastik!!
Bei der Abfahrt vom Campingplatz am Nordkap habe ich noch Biker aus Hamburg getroffen. Von denen habe ich nun die Idee für mein nächstes Projekt geklaut. 😉👍

Und so gigantisch schaut es hier aus:




Und immer Obacht geben!😄



Freitag, 6. Juli 2018

Ein Traum wird wahr

Heute war es endlich soweit, bei strahlendem Sonnenschein und sehr angenehmen 16 Grad habe ich das Nordkap erreicht. Und ich kann nur sagen, umwerfend. Ich habe keine Ahnung, wer oder was dafür gesorgt hat, dass ich heute diesen grandiosen Tag erleben durfte, aber vielen, vielen Dank!
Nachdem ich gestern noch in einer sehr netten Unterkunft eine finnische Sauna genoß, und mich nachts mit Mücken herumschlagen musste war heute der mit Abstand beste Tag der Tour.
Bis zur Finnisch-Norwegischen Grenze war zwar noch recht eintönige Geradeausfahrt angesagt, aber ab der fast nicht erkennbaren Grenze gab es endlich mal ein paar Kurven und unglaublich schöne Landschaften. Ich kann mich nicht erinnern, schon jemals etwas so beeindruckendes gesehen zu haben.
Und dann das Nordkap bei blauem Himmel, besser geht es nicht. Bis gestern war hier nur Nebel. 


Ein wahnsinnig energiereicher Ort. Ich bin so dankbar, dass ich das hier erleben darf. 

Und ich habe auch wieder weitere Unterstützung bekommen. Zwei neue Plastikmüll-Piraten!
 

Und dann war da ja auch noch eine Sache, die ich hier erledigen wollte. Ein Stein aus Zorneding, der nun 4500km in meiner Satteltasche gewartet hat, konnte seinen neunen Bestimmungsort einnehmen. Ein Ersatz von hier kam dafür ins Gepäck.






Donnerstag, 5. Juli 2018

Ein Gruß vom Weihnachtsmann an alle Plastikmüll-Piraten

Als ich heute, nach einer sehr hellen Nacht, startete, kam ich wieder an dem Weihnachtsdorf vorbei, dass ich ja gestern Abend erst sehr spät besuchte. Da war der Weihnachtsmann ja schon nicht mehr da. Heute Morgen aber traf ich ihn tatsächlich an, den echten Weihnachtsmann. 
Ich durfte mich neben ihn setzen und er fragte mich, woher ich den komme. Ich antwortete aus Deutschland. Und wo in Deutschland wollte er wissen. Ich sagte aus München. Ah, München sagte er, Bayern München, Oktoberfest, Hofbräuhaus. Das scheint wohl zur Weihnachtsmannbasisausbildung zu gehören, aus jedem Ort der Welt ein paar wichtige Informationen zu kennen. Darauf erwiderte ich, ich komme aus Zorneding, das ist ein Vorort von München, etwa 15km östlich. 
Ah, Zorneding sagte er, dann machte er eine längere Pause und ich war mir sicher, er konnte sich nicht entscheiden, welches der Zornedinger Highlights er aufzählen sollte. Nach einer Weile Schweigen half ich ihm und erzählte von den Plastikmüll-Piraten aus Zorneding. Die kannte er natürlich noch nicht. Die gab es ja letztes Jahr zu Weihnachten, als der Weihnachtsmann das letzte mal in Zorneding war, auch noch nicht.

Und er fand es großartig, als ich ihm von der Initiative und den vielen Piraten erzählte. Und wisst ihr was, er kennt jeden von euch. Ich hab ihn gefragt, und er kennt die Mia, die Sofia, die Theresa, den Maxi, den Till, die Maja, Robin, Jonathan, und alla anderen auch.
Er freut sich sehr, dass ihr alle so fleißig mithelft, dass weniger Plastikmüll entsteht und freut sich schon darauf, euch dieses Jahr an Weihnachten wieder viele Geschenke zu bringen.




Mittwoch, 4. Juli 2018

Der wichtigste Ort der Welt, ein Wichtel und die fliegende Truppe

Hallo an alle Plastikmüll-Piraten.

Seit ich hier in Finnland unterwegs bin wird es erfreulicherweise immer schwieriger, Plastikmüll zu sammeln. Hier, wie auch schon in Lettland und Estland, ist alles sehr sauber. Dennoch ist es immer wieder ein Spaß zu sehen, wie die Leute reagieren, wenn ich auf der Straße Plastikmüll aufhebe und in den Mülleimer schmeiße. Ich hoffe immer darauf, dass die die da ungläubig schauen bald auch nicht von Ihnen verursachten Müll aufheben und wegwerfen. Veränderung im Kleinen, das kann jeder. Und da wir ja nun schon viele Plastikmüll-Piraten sind können wir einiges bewegen. Macht weiter, es ist wichtig!

Auch wenn es auf den Straßen hier wenig Müll gibt, in den Supermärkten findet man dennoch Unmengen an Verpackungen aus Plastik. Hier ein Bild von etlichen abgepackten Broten.



Erst hier in Rovaniemi habe ich erfahren, dass ich mich am wahrscheinlich wichtigsten Ort der Welt befinde. Hier wohnt und arbeitet nämlich der Santa Claus, bei uns als Weihnachtsmann bekannt.

Hier am nördlichen Polarkreis steht sein Dorf. Ja, ein ganzes Santa Claus Dorf, und ein Santa Claus Vergnügungspark und ein Santa Claus Postamt (hier kommen alle Wunschzettel der Kinder an) und ein Santa Claus Hotel und und und.

Ich war erst sehr spät dort, so dass Santa bereits bei seiner allabendlichen Arbeitsvorbereitungswichteldurchsprache war. Aber ich konnte mir alles ansehen.











Und als ich nach den Rentieren des Weihnachtsmannes frug erfuhr ich, dass Dasher, Dancer, Prancer, Vixen, Comet, Cupid, Donner, Blitzen und natürlich Rudolph jetzt im Sommer im Trainingslager sind. Sie müssen sich ja fit halten, um den schweren Schlitten dann zu Weihnachten schnell wie der Blitz um die Welt zu ziehen. Etwas traurig, weder den Weihnachtsmann noch die berühmten Rentiere gesehen zu haben ging ich wieder aus dem Santa Claus Büro. Da kam mir ein kleiner Weihnachtswichtel entgegen und sah mich fragend an, weil ich schon etwas geknickt dreinschaute. Ganz leise flüsterte er mir zu, dass, wenn ich Glück habe, ich die Rentiere um diese Zeit beim Entspannen und Baden am Fluss antreffen könne. Und so wie er es sagte, war er auch schon verschwunden. Ich machte dann noch ein paar Fotos hier im Santa Dorf, denn hier verläuft ja der Polarkreis direkt durch das Dorf, und fuhr dann zurück in den Ort, um am Fluss mich etwas umzusehen. Und was glaubt ihr, wen ich da beim Faulenzen in der Sonne traf? Genau:







Es wollten nicht alle aus der Truppe aufs Bild. Einige sind recht schüchtern.


Heute geht es nun bei hoffentlich trockenem Wetter (4 Stunden Regen gestern sind erstmal genug) zur letzten Station in Finnland. Ganz im Norden Lapplands (so nennt sich diese Region hier) werde ich in Kaamanen übernachten.